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Ein Team, zwei Freunde, ein gemeinsames Abenteuer.
Martin Krug und Bernd Pfeifer, fernab der heimischen Alpenwelt, auf dem Weg zu einem einzigartigen unvergesslichen Abenteuer.


Uhuru Peak - Kilimanjaro 5895m
5000 Tiefenmeter - Die längste Abfahrt der Welt


Die Geschichte zu diesem einzigartigen Abenteuer, gespickt mit Erlebnissen und Emotionen

14 Tage Tansania - Grenzgänger - Abenteurer – 5000 Tiefenmeter

Bike Bergsteigen der anderen Art - 20 Jahre vom Traum zur Realität

Hier die Story – Mit dem Mountainbike zum Dach von Afrika


Zwei Allgäuer Freunde auf der Abenteuerreise ihres Lebens.
Bernd Pfeifer und Martin Krug stellten sich allen Risiken und Hürden,
um den höchsten Berg Afrikas mit dem Mountainbike zu bezwingen. 



Die Idee


zu diesem Vorhaben liegt nun schon mehr als 20 Jahre zurück, zu einer Zeit, als es für die beiden Bike-Bergsteiger Martin und Bernd  am Gardasee und den heimischen Allgäuer Alpen noch jede Menge unbefahrene Trails und Gipfel zu entdecken galt.   
Immer auf der Suche nach dem Adrenalinrausch, längeren und technisch schwereren Abfahrten.
Aber irgendwie, irgendwas fehlte. Etwas großes einzigartiges, ein besonderes Abenteuer musste gefunden werden. 


Als dann Freunde von einer Trekkingreise auf den Kilimanjaro in Afrika erzählten - na klar, da war die Idee geboren. 
Wenn Leute da zu Fuß rauf kommen, muss es doch mit dem Bike auch möglich sein. Der höchste Berg Afrikas, 5895m hoch, über 5000 Höhenmeter Abfahrt, die Vorstellung ließ uns schon damals nicht mehr los. 



 


Doch wie so oft im Leben, die Freude dieses zu realisieren währte nur kurz. Bereits nach den ersten Erkundigungen wurde schnell klar, zu dieser Zeit war es leider unmöglich eine Genehmigung für eine Besteigung des Kilimanjaro mit dem Bike zu bekommen. 

So gingen die Jahre ins Land, der Gedanke, die Idee, der Traum, schon lange vergessen.

Motivation                                     

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Kondition

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Material

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Genehmigung

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2016  


erhält das Red Bull Team um Trail Star Danny MacAskill, der Bikelegende Hans (No Way) Ray und dem Globetrotter Gerhard Czerner tatsächlich die Genehmigung vom Kilimanjaro National Park für die Besteigung mit dem Bike.


Im Frühjahr 2019 bekam dann die Idee durch einen Zufall wieder ihren Reiz und somit machten wir uns am 7. September 2019 auf den Weg nach Tansania, um das Abenteuer, von dem wir beide schon 20 Jahre zuvor geträumt hatten, zu realisieren. 


 




Die Geschichte zu diesem einzigartigen Abenteuer, gespickt mit Erlebnissen, Herausforderungen und Emotionen in einem Blog zu erzählen...

                                    Unmöglich!!

Wir könnten tagelang davon berichten oder ein Buch darüber schreiben. Was wir erlebten, überstieg jegliche Erwartung oder Vorstellung.  Dennoch möchten wir versuchen, Euch hier von unserem Abenteuer in Bild und Wort zu erzählen. 

Genehmigung                                     

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Kilimanjaro, mit dem Mountain Bike zum Dach von Afrika

Die Geschichte begann bereits mehr als abenteuerlich, schon unmittelbar nach der Zwischenlandung in Istanbul.
Tag 1: Die Abreise - Pleiten, Pech und Pannen

Gute Laune  Fehlanzeige

Es ging schon gut los: verspäteter Abflug in München, dann mit 2 Stunden Verspätung in Istanbul angekommen, einmal quer durch den Flughafen - 20 Minuten Trailrunning - dann die Erkenntnis:  

Anschlussflug
weg!

Gate closed! Flieger verpasst!!

Akklimatisation auf Meereshöhe

Statt einem Zelt, ein Luxushotel und 24 Stunden Istanbul, Akklimatisation geht anders.

Tag 2: Ankunft in Tansania - Korruption oder Willkür – keine Zeit zum Durchatmen

Nach 10 Stunden Flug endlich morgens um 05:00 Uhr am Kilimanjaro Airport angekommen, Einreiseformalitäten erledigt, und dann die nächste Hürde. 
Der Zoll verlangte eine Eigentumsbescheinigung unserer Bikes.

                                                                    Super!! Woher nehmen?                    

                                                                    Bei Ninerbikes anrufen?

            Wer reist schon mit dem Kaufbeleg seines Bikes in der Tasche nach Afrika?

                                                                        Wir jedenfalls nicht!!

Nach 2 Stunden Diskussionen, Telefonaten und um 50 Dollar pro Rad Einfuhrzoll erleichtert, dann endlich, total übermüdet:  


Willkommen in Afrika!!

Erholen, schlafen, Kräfte sammeln - Fehlanzeige!

Stattdessen: Bikes aufbauen und die ersten Höhenmeter
durch den afrikanischen Dschungel bis hinauf auf 2.980m
zum Kilema Camp in Angriff nehmen.

Aufbau:

Ausrüstung checken,
Bike wieder aufbauen und alles für den Transfer zum Kilimanjaro Nationalpark herrichten! Der verlorene Tag muss eingeholt werden. 

Kontrolle:

Die Bikes haben den Transport gut überstanden und alles sitzt wieder an der richtigen Stelle.

Sicherheit:

Auch in Afrika geht die Sicherheit der Passagiere vor, immer schön anschallen. :)

Technik:

sitzt, passt und hat Luft!

Eingang Nationalpark
Ausblick
Standortinfo
Erstmal anmelden und Ausrüstung wiegen
Einweisung unserer Träger
Erster Gipfelerfolg
Alles bereit zum Aufbruch
Unser kleines Team :) 
Ab in den Regenwald
Artenvielfalt
Afrikanischer Radständer 
Nachtlager

Tag 3 – 6: Akklimatisation! Die wohl wichtigsten Tage

Die folgenden Tage

waren unheimlich erlebnisreich, geprägt von der Landschaft, der wechselnden Vegetation und den ab 4000 Metern extrem trockenen, ja eigentlich wüstenähnlichen klimatischen Bedingungen.

Zuerst zwei Tage durch den schier undurchdringlichen Regenwald mit all seinen Facetten.
Die Farbenpracht, die Lautstärke der nicht sichtbaren Tiere, die extrem hohe Luftfeuchtigkeit und dem bisweilen ins Gesicht peitschenden Regen.

In der Nacht bis -15 Grad und untertags die geringe Luftfeuchtigkeit, die direkte Sonne, die einem gefühlt das Gehirn aus dem Schädel brennt.

Alles für uns Allgäuer unbekannte Faktoren, die sehr begeisternd und einzigartig waren. 

Höhentaktik - Go high, sleep deep.

Zur Vorbeugung der akuten Höhenkrankheit und körperlichen Anpassung liegt das Tagesziel immer 400-500 Höhenmeter höher als die Camps, so kann sich der Körper am besten an die Bedingungen in großer Höhe anpassen. 

Kalte Nächte sind hier die Regel. 

Faszination Mensch:

Die Nächte sind nicht wirklich angenehm und erholsam. Nicht nur die Kälte machte uns zu schaffen, gerade in der Höhe fehlen die Tiefschlafphasen. Das Unterbewusstsein verhindert den Tiefschlaf, um so eine Sauerstoffunterversorgung aufgrund der dünnen Luft zu vermeiden.
Eine wirklich sehr beeindruckende Erfahrung, wie der Körper sich schützt und an die fortschreitende Höhe anpasst. 

7 Tage Zeltlager - Hotel Wildnis

Die Wahl der Camps war perfekt und beeindruckend zugleich.
Fernab der üblichen Trekkingrouten, meist einsam und in atemberaubender Landschaft.
Die Emotionen, die dabei in einem freigesetzt werden, sind schwer zu beschreiben.


Mawenzi Hut


Vor allem das Mawenzi Camp auf 4800m, am Fuße des 5148 Meter hohen Mawenzi, dem zweithöchste Berg im Kilimanjaro Massiv, hatte es uns besonders angetan.
Der Blick von dort aus, auf den gegenüberliegenden Kilimanjaro, das Ziel so nah vor Augen, die längste Abfahrt der Welt, bei dem Gedanken stieg nicht nur die Freude in uns, nein, auch die Ungeduld und der Tatendrang. 

Tag 7-8: Spontanität, Intuition und am Ende alles richtig gemacht

Ankunft im Basislager

Die Höhe leistet ganze Arbeit

Im Allgäu würde man sich über die moderate Steigung im Video freuen und bestimmt nicht schieben, allerdings wird die Luft in über 4700 Metern Höhe doch schon arg dünn.

Der ursprünglich Plan war, am Vortag des Gipfelversuches das Rad schon so weit wie möglich, mindestens bis zur Hans-Meyer-Höhle auf 5220m zu tragen, es dort zu deponieren, um dadurch mit weniger Last auf dem Rucksack, Kräfte am Gipfeltag zu sparen.  Der Aufbruch zum Gipfel am nächsten Tag war dann für 02:00 Uhr nachts vorgesehen.

Aufgrund der kalten, kräftezehrenden und schlaflosen Nächte beschlossen wir spontan, am Morgen des Vortages, mit dem Bewusstsein untertags der aggressiven Höhensonne ausgesetzt zu sein, den Gipfel direkt anzugehen. 

Die Entscheidung steht, wir gehen heute.

Die Entscheidung

ohne Bike-Depot und nicht in der Nacht aufzubrechen, machte die Sache noch etwas spannender, brachte uns einen Tag früher zum Gipfel und wir hatten den Vorteil, uns nicht der Kälte und der Dunkelheit der Nacht aussetzen zu müssen.

Wie gesagt, ist die Sonne untertags leider nicht dein Freund. Kopfweh und Übelkeit durch einen Sonnenstich hatten wir am eigenen Leib ein paar Tag vorher durch Unachtsamkeit bereits erfahren müssen. Kopfbedeckung, eine stark getönte Sonnenbrille und lange Kleidung am Oberkörper sind ein Muss.

Wir waren uns einig und die Entscheidung stand fest, um 9:00 starteten wir entschlossen vom Kibo Hut auf 4720m, mit unseren Bikes auf dem Rücken die letzten 1200 hm in Richtung Gipfel. 

10 Schritte schieben, Luft holen und weiterkämpfen. 

Nach knapp 4 Stunden erreichten wir, über Gilmans Point und am Kraterrand entlang hinüber zum Stella Point, schließlich unser Ziel: Den Gipfel auf 5895m.

Die letzten 200 hm, vom Gilmans Point zum Gipfel, waren die Herausforderung schlechthin. Jeder Schritt und jeder Atemzug fiel uns, je höher wir kamen, noch schwerer.
Augen zu und durch, lautete hier am Schluss die Devise. 10 Schritte schieben, Luft holen und weiterkämpfen.

Die letzten Meter zum Gipfel, vielleicht sogar der schönste Teil des Gipfelaufstieges, vorbei an den teilweise über 100 Meter hohen Hängegletschern, in der Ferne das markante Gipfelschild des Uhuru Peaks vor Augen, konnten wir beide sogar noch fahrend zurücklegen. 

Geschafft! - Sichtlich von den Strapazen gezeichnet und überglücklich.
Das Ziel war erreicht!
Mit dem Bike auf dem Dach von Afrika, Uhuru Peak - den Kilimanjaro, auf 5895m zu stehen.
Wir genossen den Augenblick, die Freundschaft und die Erfüllung eines nun mehr als 20 Jahre währenden Traumes.
Die Gefühle, die Emotionen, das Abfallen der Last, die Anstrengungen der vergangenen Tage, all das ist mit Worten gar nicht zu beschreiben.
Teilweise schnürt es einem, in der eh schon so dünnen Luft, den Atem ab und man ringt nach Sauerstoff, hat Tränen in den Augen und weiß eigentlich nicht wirklich wie einem geschieht.
Das sind Momente der Glückseligkeit, näher kann man dem Biker-Himmel nicht sein.
So ganz nebenbei, als weiteren Lohn, hatten wir aufgrund unseres späten Aufbruchs, den Gipfel mit all den Emotionen für uns alleine.

 Was für ein Erlebnis!!

Die Abfahrt

Die nun folgende Abfahrt bis zur Kibo Hut auf 4720m war der absolute Genuss.

Technisch für uns zwar nicht so anspruchsvoll, aber in der Höhe und der dünnen Luft trotzdem nicht zu unterschätzen.
Die Konzentration und die Reaktionsfähigkeit sind hier doch deutlich heruntergesetzt.

Bei jedem Stopp, seinen Atem und den Puls wahrzunehmen, dabei die grenzenlose Fernsicht und die beeindruckende Stille zu erleben, ja fast schon Zeit als unendlich zu empfinden, prägten diesen Teil der Abfahrt.

Im unteren Teil, den letzten 100 Tiefenmetern, beschlossen wir, nebeneinander fahrend, Lenker an Lenker, direttissima, gefühlt im freien Fall, im ca. 30 cm tiefen sandigen Geröll mit offenen Bremsen, im Geschwindig-keitsrausch, dem Adrenalin im Körper noch mal freien Lauf zu lassen.

Wow, so muss es sich anfühlen, unsterblich zu sein.

Als wir das Camp erreichten, erfolgte schon gleich das nächste Highlight.
Das gesamte Expeditionsteam von Extrek Afrika und einige erstaunte Bergsteiger empfingen uns lauthals jubelnd und gratulierten uns zu diesem, unserem Erfolg.
Alles in allem wurde dieser Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis, ein „Must-Have“ in unserem Biker Leben. 

Asante sana!!  

Vielen herzlichen Dank sagen Bernd und Martin

An der Stelle möchten wir unsere Dankbarkeit dem gesamten Extrek Africa Team zum Ausdruck bringen.
Sie haben es uns nicht nur ermöglicht, unser Ziel, einen langjährigen Traum, zu erfüllen - sie haben uns auch unterstützt mit ihrem unglaublichen körperlichen Einsatz.
Das schönste!!
Für ihre Menschlichkeit, ihre Offenheit und die Art und Weise, wie sie uns an ihrer Lebensfreude teilhaben ließen.

Tansania, ein wunderbares Land mit seiner faszinierenden Wildnis und
für uns Europäern fremden Kultur.